Montag, 14. März 2016

Warum wir uns nach dem AfD-Erfolg auch an die eigene Clownsnase fassen müssen

Was ist da gestern bei den drei Landtagswahlen passiert? 
Viele Menschen haben "gegen Flüchtlinge" gewählt, darunter viele, die sonst nie zur Wahl gegangen sind. Und sicher haben viele davon noch nie mit auch nur einem Flüchtling persönlichen Kontakt gehabt.
Sie haben die AfD gewählt, damit es auch so bleibt. 
Sie haben eine Partei gewählt, die notfalls auf Flüchtlinge schießen lassen würde.
Das die Wähler mit ihrer Stimme auch gegen den Mindestlohn, für Kita-Gebühren und
längere Laufzeiten von Kernkraftwerken, gegen Klimaschutz und eine höhere Reichensteuer gestimmt haben ist scheinbar zweitrangig.
Jetzt müssen sich etablierte Parteien die Frage gefallen lassen, wieso man es nicht geschafft hat, diesen Menschen den Frust, die Angst und auch die Uninformiertheit zu nehmen. Warum hat man den Menschen nicht klar machen können, dass die AfD eben keine Alternative ist? Dafür hätte man sich direkt mir ihr Auseinandersetzen müssen. 
Das ist nicht passiert. Jetzt muss man sich mit ihr auseinandersetzten und zwar im Landtag und vielleicht ist das genau das, was passieren musste, damit selbstgefällige Politiker von Alt-Parteien endlich aufwachen.
Jetzt müssen sie jeden Tag direkt gegen das gestrige Programm der AfD arbeiten und ich persönlich finde es eigentlich nicht schlimm, wenn Politiker sich mehr anstrengen müssen um Politik machen zu können.

Dienstag, 8. März 2016

Hochzeitstag oder Materialschlacht für zwei


Meine Frau und ich hatten kürzlich wieder unseren Hochzeitstag. 
Oder , wie ich auch schon mal im Scherz sage das „Jubiläum unserer vertraglich abgesicherten Zuneigung.“
Es war jedenfalls der Zehnte.
Auf der einen Seite fragt man sich da „wo ist nur die Zeit geblieben?“ und auf der anderen sind 10 Jahre ja Klacks, wenn man bedenkt, wie viele man noch vor der Brust hat, wenn alles gut läuft. 
Und jedes einzelne Hochzeitsjahr hat ja auch noch einen eigenen Namen.
10 Jahre ist Rosenhochzeit, habe ich jetzt gelernt. Und wenn man sich all die anderen Namen für Hochzeitstage anguckt, dann fällt eines schnell auf: die ersten Jahre sind ja fast nix wert. 
Das geht los mit der Papierhochzeit im ersten Jahr, später dann Baumwolle oder Zucker. Seide ist zwar schon wertvoller aber auch ein leichtes Material. Das schwere und richtig wertvolle Zeug kommt dann später, so ab den Zwanzigern. Silberhochzeit kennen wir ja alle, Perlen dann mit 30 und Gold für 50 Jahre Betriebszugehörigkeit in der Ehe.
Und genau das verstehe ich nicht: Warum wird es nach hinten hin wertvoller? 
Ist die Tatsache, dass man es überhaupt wagt, mit einem Menschen das Leben zusammen verbringen zu wollen nicht schon alleine Gold wert?